Wir tragen alle eine ungeheure Kraftquelle und heilsame Ressource in uns, zu der wir im Alltag oft keinen Zugang mehr haben. Unsere Kindheitserfahrungen haben uns gelehrt, was wir tun und was wir lassen sollten. Dabei haben wir uns selbst und unsere Beziehung zu unserem Körper oft verloren.
Die gute Nachricht ist, dass wir diese Verbundenheit wieder herstellen und damit über uns hinauswachsen können, wenn wir uns für diesen Prozess öffnen und ihn mit Geduld verfolgen. Als Lohn erwachsen uns Liebe und Mitgefühl mit uns Selbst, mit unseren Mitmenschen und unserer Umgebung. Das wirkt sich deutlich auf die Qualität unserer Beziehungen, unsere Lebensqualität und unsere Zufriedenheit aus.
Die Ursachen für die Trennung von uns selbst liegen häufig in unseren Kindheitserfahrungen begründet, in beständigen kleinen und großen Verletzungen oder unsicheren Bindungen, die wir erlebt haben und auf die wir uns bestmöglich versucht haben einzustellen, um Bindung und Zuwendung zu erhalten.
Wir haben ein feines Gespür dafür, an welchen wunden Punkten wir unsere Eltern bzw. engsten Bezugspersonen nicht berühren dürfen.
Wir entwickeln entsprechende Muster, um Schmerz, Angst und Einsamkeit nicht mehr spüren zu müssen und gleichzeitig Heilimpulse in Richtung unserer Familie zu senden.
Wenn es unseren Bezugspersonen gut geht, geht es auch uns gut.
Später im Leben erweisen sich diese Muster häufig als dysfunktional, blockieren uns in unserer Entwicklung und Beziehungsgestaltung und machen uns anfälliger für psychische und körperliche Dysbalancen.
Inzwischen ist es erwiesen, dass die Anfälligkeit für körperliche Beschwerden durch frühe Traumata stark ansteigt und es klare Zusammenhänge zwischen Krankheiten, Schmerzen und der eigenen Kindheitsgeschichte gibt.
Ängste, Depressionen, Burn-out, Essstörungen, Suchterkrankungen und psychosomatische Beschwerden können die Folge von ungelösten generationsübergreifenden Familienthemen sein. Werden diese Themen in der Therapie nicht adressiert und gelöst, stehen sie einem nachhaltigen Therapieerfolg entgegen.